Gespenster Geschichten

Gespenster GeschichtenEin angenehmes Gruseln ist etwas, das auch Kinder schätzen, solange sie sich trotzdem geborgen und sicher fühlen können. Und was ist gruseliger als ein schönes graues, durchsichtiges Gespenst, das allerlei Unfug treibt? Die Gespenstergeschichten für Kinder haben daher meist nette, aber etwas unartige Gespenster als Hauptfiguren, die all das tun, was das Kind vielleicht selbst gerne tun würde.

Die Gespenstergeschichte hat eine lange Tradition, und sie diente unterschiedlichen Zwecken. In der moralischen Gespenstergeschichte sollte aufgezeigt werden, dass man für manche Vergehen auch nach dem Tode noch büßen muss, weil Schuld unvergänglich ist.

Oft entstanden sie aber auch, wenn ein unerklärliches Phänomen vorhanden war, das rationalen Zugängen widerstand. So wurden das unheimliche Klappern, der sonderbare Geruch oder das geheimnisvolle Leuchten kurzerhand den Geistern zugeschrieben, solange man keine wissenschaftliche Erklärung finden konnte. Bis in die heutige Zeit beliebt ist die psychologische Variante der Gespenstergeschichten, in denen die Spannung dadurch entsteht, dass nicht klar ist, ob die Phänomene einer kranken Psyche entspringen oder ob sie wirklich existieren.

Die Gespenstergeschichten für Kinder haben oft ein sehr freundliches Gespenst, das häufig selbst noch ein Kind ist und allerhand Schabernack treibt. Die Kinder können dank des netten Gespenstes in ihrer Phantasie all das tun, was sie im richtigen Leben nicht tun würden – mit Kreide werfen, Tintenfässer ausgießen oder der Oma einen Frosch ins Bett setzen. Diese netten Geister kommen oft auch den kindlichen Hausbewohnern zu Hilfe und sind so etwas wie ein unsichtbarer Freund und Beschützer. Wenn die Kinder mit ihnen durch die Gänge schweben, seufzen sie vor wohligem Gruseln und kuscheln sich noch ein wenig enger in Papas Arm.