Relativierung

RelativierungRelativierung bedeutet, korrekt definiert, dass etwas, wie zum Beispiel ein neuer Aspekt, in die Betrachtung von etwas anderem mit einbezogen und somit das Betrachtete in einen größeren Zusammenhang gesetzt wird. Dadurch ist es möglich, dass man das Betrachtete klarer einstufen und damit seine Bedeutung vermindern oder klären kann. In der Soziologie wird die Relativierung meist im Zusammenhang mit der Sprache näher betrachtet. Dabei wird eine getätigte Aussage meist durch eine andere Aussage in ein anderes Licht gerückt oder ihre Bedeutung verändert. Um es etwas klarer zu formulieren: Die erste Aussage wird durch einen in der zweiten Aussage gelieferten Maßstab verändert. Klar wird die Bedeutung auch bei der Betrachtung der Wortherkunft: „Relativ“ stammt vom lateinischen Wort „relatus“ ab, was „sich beziehen auf“ bedeutet.

Die Soziologie hat außerdem noch einen anderen Bezug zur Relativierung. Die Untersuchung der Einwirkungen auf den Menschen und seine Reaktionen relativiert häufig seine Taten. Ein plötzlicher Wutausbruch beispielsweise wird verständlich, wenn man weiß, dass die Person zuvor gereizt wurde. Außerdem müssen Herkunft, soziale Gruppierung und noch vieles mehr in Betrachtung gezogen werden. Die verschiedenen Disziplinen der Soziologie werden also erst durch die Untersuchung in einen Zusammenhang gebracht, das heißt, die Soziologie hat die Relativierung vieler Aktionen zur Aufgabe und relativiert somit Handlungen und Gedanken des Menschen. So wird zum Beispiel der soziale Wandel untersucht. Verschiedene Verhaltensweisen bestimmter Gruppierungen oder Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft lassen sich somit durch die Erkenntnis des sozialen Wandels und seiner Auswirkungen erklären. Dies stellt für Justiz und Politik eine wichtige Hilfe dar, da sie ihre Richtlinien anhand realer und bereits relativierter Entwicklungen ausrichten können und somit einen Rahmen für ihre Handlungen geboten bekommen.