Rolle

RolleDie heutige Gesellschaft ermöglicht den Individuen, sich größtenteils selbst zu verwirklichen. Um einen Beitrag zur Entwicklung dieser zu geben, nimmt jeder Mensch eine bestimmte Rolle ein. In der Kindheit üben die Menschen in sozialen Spielen schon frühzeitig idealerweise die Rolle, die der eigenen Persönlichkeit entspricht. Im Spiel sind aber auch Experimente zugelassen, die es erlauben, sich in andere Personen hineinzuversetzen, um die anderen, aber auch die eigenen Stärken herauszufinden. Spielt jemand oder etwas umgangssprachlich „eine Rolle„, ist damit eine Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder einer Kategorie gemeint, in der dies dann zu einer gewissen Bedeutung beiträgt oder innerhalb dieser Gruppen keine Bedeutung hat.

In der Soziologie spricht man von der Rolle als Bezeichnung für das Zusammenspiel der Menschen in einem bestimmten Umfeld. So gibt es unter anderem berufsbezogene Rollen, Geschlechterrollen, kulturelle Rollen oder Situationsrollen. Viele Rollen können sich überschneiden und interaktiv untereinander differenzieren. Ein Beispiel wäre der erfolgreiche Manager, der ebenfalls eine Vaterrolle spielt und unter der Nachbarschaft die Rolle als Dicker begleitet. Hat man als Beobachter erkannt, welche Rolle in einer Situation den Menschen zufällt, kann man gewisse Vorhersagen über den weiteren Verlauf des Zusammentreffens nehmen.

Die Erkenntnis, in welcher Rolle Menschen wie reagieren, ermöglicht es, zum Beispiel in Krisensituation oder Katastrophen, Notfallpläne zu erstellen. Weiterhin kann man gewisse Vorsorge treffen, um für einen Notfall gerüstet zu sein oder einen Plan gegen eine Eskalation ausarbeiten. Das soziologische Rollenverhalten der Menschen richtet sich nach Normen, gegenseitigen Erwartungen und wird von Sanktionen beeinflusst. Es ist ein Theaterstück, das immer wieder neu geschrieben wird.