Spastisch

SpastischEin Faktor für die kulturelle ethische Reife einer Gesellschaft ist der Umgang mit Minderheiten, wie zum Beispiel behinderte Menschen, die durch Ihre Erkrankung eine Belastung darstellen. Besonders schwierig ist es für die Betroffenen, die an spastischen Einschränkungen leiden. Unter spastisch definiert der Mediziner das Symptom einer speziellen Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks.

Es handelt sich um eine erhöhte Muskelspannung die alle Bereiche des Körpers betreffen kann, in denen Muskeln eine Rolle spielen. Die Ursache ist eine Schädigung des motorischen Bereiches im Zentralen Nervensystems. So vielfältig der menschliche Körper sich darstellt, so mannigfaltig können die betroffen Stellen und Ausprägungen im spastischen Bereich sein. Es können Extremitäten, aber zum Beispiel auch die Augenmuskulatur oder die Sprech- und Schluckmuskulatur betroffen sein. Als Grund für diese Schädigung des motorischen Bereiches im Gehirn stehen zwei Auslöser im Vordergrund. Zum einen liegt die Beeinträchtigung wegen einer durch Sauerstoffmangel hervorgerufenen Fehlversorgung zum anderen ein Verlust durch bestimmte Erkrankungen wie die multiple Sklerose oder Meningitis vor. Spastische Symptome sind nicht heilbar.

Die Ausprägung und Beeinträchtigungen können jedoch für die Betroffenen durch multidisziplinäre Therapien gelindert werden. So gibt es einige Varianten, die das Leben der Betroffen bei Spastik erleichtern, da sie je nach Einschränkung, ihren Alltag nur mithilfe ihrer Mitmenschen und den Ärzten bewältigen können. Treten die Symptome in jungen Jahren auf, sind die Patienten durchaus in der Lage, eine Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu erlangen. Geistige Defizite treten durch Schädigungen anderer Gehirnbereiche auf, die zu einem komplexeren Krankheitsbild führen. Im Alltag ist es jedoch eine tägliche Herausforderung, sich mit den Therapien, den Schmerzen und den spastischen Einschränkungen zurechtzufinden.

Da einige Mitmenschen Berührungsängste und Fehlinformationen haben, ist es wichtig, den Betroffenen und dessen Familie in die Therapien und die psychologische Betreuung mit einzubinden. Hier setzt die Verantwortung der Medien und des Bildungsapparates der Gesellschaft ein. Es ist wichtig, Aufklärung auszuüben, die Lehrkörper zu desensibilisieren und pädagogische Taktiken zu lehren, um die Menschen auf Rücksichtnahme und Mitverantwortung hinzuweisen. Weiterhin ist es von Vorteil, mehr Kontaktmöglichkeiten zu schaffen, um Berührungsängste auf beiden Seiten abzubauen. Denn spastisch zu sein, bedeutet nicht weniger wert zu sein als alles anderen Menschen.