Ärztepfusch weiterhin ein Problem

ÄrztepfuschWenn man gesundheitliche Probleme hat, dann führt der Weg in der Regel zum Arzt. Normalerweise kann dem Patienten dort geholfen werden und man wird früher oder später wieder gesund. Der Albtraum eines jeden Patienten ist es jedoch, dass der Arzt bei der Behandlung pfuscht und es so zu Komplikationen kommt. Im Jahr 2010 beschwerten sich mehr als 11.000 Patienten bei den Ärztekammern über Fehler bei der Behandlung, mehr als 1.800 erlitten gravierende Gesundheitsschäden.

Viele Menschen fragen sich nach dem Arztbesuch, ob die Diagnose wirklich richtig gestellt worden ist, ob man das korrekte Medikament verschrieben bekommen hat oder ob die Operation wirklich notwendig ist. Der Laie kann dies oft nicht alleine beurteilen, weswegen die Möglichkeit besteht, die Schlichtungsstelle der Landesärztekammern anzurufen und den Fall überprüfen zu lassen. Dies war auch im letzten Jahr häufig notwendig.

Operationen mit fatalem Ausgang

Wer möchte schon nach einer Operation aufwachen und sich als Erstes auf lifta.de um einen Treppenlift kümmern müssen, weil die Behandlung fehlgeschlagen ist? 1821 mal mussten sich Patienten darauf einstellen, dass sich ihr Leben durch einen Behandlungsfehler gravierend ändert, 87 Patienten starben sogar durch Fehler der behandelnden Arzte. Doch dies sind nur die Zahlen, die bei den Schlichtungsstellen registriert wurden, denn auch andere Gremien befassen sich mit Ärztepfusch. Nach Schätzungen liegt die Zahl der beanstandeten Behandlungen bei mehr als 40.000. Diese Summe ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs, denn Experten gehen von mehr als 500.000, meist leichten, Behandlungsfehlern schon alleine in Kliniken aus. Der Groflteil der Patienten meldet die Fehler also überhaupt nicht. Und selbst wenn sie gemeldet werden, ist die Chance darauf entschädigt zu werden relativ gering. Von den 11.000 Beschwerden bei den Schlichtungsstellen wurden lediglich gut 1.800 stattgegeben, insgesamt bekommen die Patienten nur in jedem vierten Fall Recht.
Allerdings ist die Fehlerhäufigkeit selbst bei einer Zahl von geschätzten 500.000 Fehlern gering, denn diese Zahl steht 480 Millionen Arztbesuchen und 18 Millionen Klinikaufenthalten gegenüber.

Probleme vor allem in der Klinik

Die meisten Beanstandungen wurden aufgrund von Fehlern im Krankenhaus eingereicht. 72 Prozent der Fälle fielen in diesen Bereich. Besonders häufig waren chirurgische Eingriffe von Problemen betroffen, über die sich die Patienten beschwerten. Niedergelassene Ärzte begingen vor allem in der Diagnostik Fehler. Oft wurden zu Unrecht bildgebende Verfahren nicht angewandt oder deren Ergebnisse falsch interpretiert. Die größten Probleme traten bei der Behandlung von Knie- oder Hüftgelenksarthrose auf, jeweils rund 280 Beschwerden fallen in diesen Bereich. Auch bei Brüchen und Bandscheibenvorfällen traten im letzten Jahr viele Fehler auf.

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