Tadel

TadelHat jemand einen Fehler begangen, so wird er von der höheren Instanz getadelt oder bestraft. Das Wort Tadel kommt jedoch umgangssprachlich immer seltener vor. Seinen Ursprung hat es in einer Form der verbalen Zurechtweisung oder Verurteilung mit dem Ziel einer Verhaltensänderung oder Mäßigung. In schulischen Bereichen findet man diese Art der Kritik noch häufig an. Durch die voranschreitende Entwicklung der Pädagogik wird diese Form der Erziehung infrage gestellt.

Es gibt vielen Formen des Tadels, in denen Missfallen für ein Objekt, ein Verhalten oder eine Situation zum Ausdruck gebracht wird. In der Entwicklung der Persönlichkeit eines Menschen ist dieser Zusammenhang von Bedeutung. Ein zu häufig angewendeter Tadel ist für die Entwicklung des Selbstbewusstseins nicht förderlich. In der Jugend erlernte Verhaltensmuster begleiten den Menschen ein ganzes Leben. Heutzutage treten mehr die verbale Auseinandersetzung und das Aufzeigen von alternativen Verhaltensmöglichkeiten in den Vordergrund. Dadurch wird der getadelten Person die Möglichkeit gegeben, sein Verhalten zu reflektieren, sich in andere hineinzuversetzen. Durch das Aufzeigen von unterschiedlichen Verhaltensmöglichkeiten bekommt die Person Anreiz, es beim nächsten Mal anders zu versuchen.

Diese Art von konstruktiver Kritik fördert die eigene Bewertung und stärkt die Persönlichkeit. In der Soziologie werden das theoretische Verhalten der Menschen und dessen empirische Auswirkung auf die Gesellschaft beobachtet. Ein Tadel ist im Grunde eine Bevormundung, die nur in gewissen Grenzen und kurzfristig eine Besserung erzielt. Durch frühzeitige Änderungen der Ansätze in der Erziehung der Jugend wird auch das spätere Verhalten der Menschen im Alltag anders. Es entstehen selbstbewusste Persönlichkeiten, welche die Gesellschaft voranbringen, um im Wettbewerb besser bestehen zu können.