Kinästhetisch

KinästhetischDie Kinästhetik wurde in den USA entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein Modell, mithilfe dessen man menschliche Bewegungsmuster analysieren kann. Das Thema kinästhetisch studiert also menschliche Bewegungen, vor allem die, die im Alltag durchgeführt werden.  Zum Beispiel beim Lernen helfen kinästhetisch basierte Modelle, den Stoff besser aufzunehmen. Basis für dieses Modell sind sechs Konzepte. Bei der Betrachtung der funktionalen Anatomie wird beobachtet, welche Möglichkeiten und Beschränkungen der Körper im Bezug auf Bewegungen hat. Dabei wird auch das Gewicht mit einbezogen. Das Konzept menschliche Bewegung analysiert die einzelnen Bestandteile einer Bewegung, die sie zu einem Bewegungsmuster machen. Die Interaktion untersucht, von wo die Bewegung ausgeht, und wie sie zum Empfänger kommuniziert wird. Beim Modell Umgebung werden alle äußeren Faktoren im Bezug zur Bewegung gesetzt, ob diese die Bewegung unterstützen oder beeinflussen. Die Untersuchung der Anstrengung versucht durch gezielte Bewegungen, Anstrengung zu vermindern, aber gleichzeitig Eigenaktivitäten fördern. Das sechste Konzept, die menschliche Funktion, beobachtet, wie die Körperhaltung und -position verbessert werden kann.

Erkenntnisse, die nicht nur in der Medizin, sondern vor allem in der Soziologie gewonnen werden, können Grundlage für die Kinästhetik sein. Besonders in der Pflege findet die Kinästhetik Anwendung. Da Soziologie und Pflegewissenschaft oftmals zusammenhängen, erhalten diese besonders kinästhetisch den praktischen Bezug. Diese ist kein Pflegemodell, sondern ein Praktisches. Das bedeutet, dass die Kinästhetik eine Überforderung oder zu starke Belastung der Pflegenden zu verhindern versucht. Dafür wird von diesen Berufsgruppen die Bewegungskompetenz, die sie benötigen, erlernt. Zur Verdeutlichung ein ganz praktisches Beispiel: Es muss erlernt werden, wie ein Patient richtig mobilisiert wird, also den Weg vom Bett oder Rollstuhl zurück zur freien Beweglichkeit findet.