Märchen: Das tapfere Schneiderlein

Märchen: Das tapfere Schneiderlein Die Gebrüder Grimm wahren leidenschaftliche Sammler von Volksmärchen, die sie zusammentrugen, bearbeiteten und veröffentlichten. Ihre Sammlung bildet einen wichtigen Grundstock der in Deutschland bekannten Märchen, die wohl jedes Kind kennt. Eines der beliebtesten ist das Märchen vom tapferen Schneiderlein.

Der kleine Schneider hat sich ein Brot mit süßem Mus bereitet, das er in seiner Pause verspeisen möchte. Allerdings interessieren sich auch viele Fliegen für seine Brotzeit, und er schlägt ärgerlich nach ihnen. Als er sieben auf einen Streich erwischt, ist er sehr stolz auf sich und macht sich einen Gürtel mit dieser Inschrift.

Da er sich jetzt als wahren Helden betrachtet, zieht er in die große Welt und sucht nach Abenteuern. Es gelingt ihm, mit seinem Gürtel einen Riesen zu beeindrucken und diesen mit List und Tücke zu besiegen. Er zieht weiter und wird von einem König als großer Kriegsherr angesehen, und der König bietet ihm eine Stellung. Bald darauf bereut der König jedoch seinen Entschluss und möchte das Schneiderlein wieder los werden. Er stellt ihm verschieden Aufgaben, nach deren Lösung er die Königstochter und das halbe Königreich erhalten soll. Der kleine Schneider löst sie alle und entgeht selbst dem Verrat durch die Königstochter, die ihren nicht standesgemäßen Ehemann ebenfalls los werden möchte. Er aber siegt und bleibt König bis an sein Lebensende.

Das Märchen erzählt die Geschichte eines kleinen Mannes, der mit List und Tücke seine Umwelt zu täuschen vermag und so großen Erfolg hat. Es zeigt aber auch auf, dass die Menschen sich mit ihren haltlosen Vermutungen meist selbst aufs Glatteis führen und sie so schamlos ausgenutzt werden können.