Verdinglichung

VerdinglichungEine Gegenständlichkeitsform, die die sprach- und handlungsfähigen Subjekte in Bezug auf die Welt festlegt, hat den Begriff Verdinglichung. Auch stellt dieser Begriff die Kehrseite der gesellschaftlichen Arbeit dar, die durch die Rationalisierung entstanden ist. So sieht es jedenfalls Karl Marx. Weil Waren sowohl einen Tauschwert, der abstrakt ist, als auch einen Gebrauchswert haben, bekommen sie einen Fetischcharakter.

Auch wird nach Lukács „die Arbeitskraft eines Menschen von seiner Persönlichkeit getrennt und als Ding bzw. sogenannte Verdinglichung auf den Markt gebracht“. Die marxistische Theorie bezeichnet mit dem Begriff das Verhältnis einer einzelnen Arbeitsleistung zur gesamten gesellschaftlichen Arbeitsleistung. Dabei sei die Tendenz der kapitalistischen Gesellschaften die, dass sowohl Gebrauchsgegenstände als auch Verbrauchsgegenstände und Tauschobjekte zu Dingen herabgestuft werden und das auch für Menschen und die Beziehungen, die sie miteinander haben. Gemeint ist dabei die Arbeitskraft der Menschen aber auch die Vermarktung wie z. B. bei Film- und Popstars.

Die Theorie der Wissenschaftskritik ist die, dass das Bewusstsein ebenfalls zu einer Verdinglichung bzw. verdinglicht wird. Die Produktivkräfte entwickeln sich nicht weiter und erzeugen eine abstrakte Realität, die empirisch nicht erfassbar ist. So wird auch die Unterscheidung von Lebenswelt und System bei Marx nur angedeutet als „Reich oder Freiheit und Reich der Notwendigkeit“.

Die Problematik ist, dass sich Beziehungen und Erlebnisse an Objekten bzw. Dingen orientieren. Der Fehler dabei ist, dass diese Objekte zwar zur realen Welt gerechnet werden, sie aber Bestandteile der sozialen Welt sind bzw. der einen subjektiven Welt. Durch ein systematisch angelegtes Missverstehen wird die Lebenswelt verdinglicht. Die Subsysteme, die mediengesteuert sind, können zur selben Zeit eine Kolonisierung der Lebenswelt und deren Segmente verursachen.